Auch im letzten Jahr ist die Zahl der augenoptischen Fachgeschäfte gesunken. Das ist das Ergebnis der Handwerksstatistik Augenoptik des Deutschen Handwerkskammertages (DHKT). Insgesamt 102 Betriebe wurden mehr schlossen als gegründet. Damit setzt sich der Trend, der jetzt bereits seit ca. 10 Jahren anhält, fort und verschärft sich sogar leicht, denn im Vorjahr 2018 waren noch insgesamt 93 Betriebe im Saldo weniger zu verzeichnen.
Diese Gesamtbetriebszahlen weichen gegenüber den realen Zahlen zwar ab, da bei den Handwerkskammern nicht flächendeckend Filialen mitgezählt werden. Es ist aber davon auszugehen, dass die Zahlen den Trend richtig widerspiegeln.
Den größten Verlust haben die Bundesländer NRW mit einem Minus von 37 und sowie Niedersachen mit 35 Betrieben zu verzeichnen. In den neuen Bundesländern sind die Rückgänge moderater. Während sich die Verluste in den alten Ländern auf insgesamt 100 summiert, liegt der Saldo von geöffneten und geschlossenen Betrieben in den neuen Bundesländern lediglich bei einem Rückgang von zwei Betrieben. Brandenburg und Sachsen-Anhalt verzeichnen sogar leichte Steigerungen, diese sind in den alten Ländern gegen den Trend auch in Baden-Württemberg und Hessen zu erkennen.
Die jetzt seit fast 10 Jahren anhaltende Tendenz in Richtung zu weniger Betrieben setzt sich damit schleichend, aber beständig fort. Seit 2012 hat die Augenoptik im Saldo damit insgesamt ca. 500 Betriebe verloren. Wenn man zusätzlich noch in Betracht zieht, dass die größten 20 Betriebe in Deutschland durch Gründung oder Zukauf weiter deutlich expandieren, sind die Rückgänge bei den mittelständischen Augenoptikern noch deutlich höher zu veranschlagen.
Viele hoffen seit Jahren, dass sich mit einem Rückgang der Betriebszahlen auch die Wettbewerbsintensität verringern könnte. Bisher ist dies nicht zu erkennen. Hier spielen eine deutlich höhere Preisaggressivität im Wettbewerb, aber auch der wachsende Online- und Mulitchannelmarktmarkt eine wichtige Rolle. Vor dem Hintergrund ist zukünftig trotz zurückgehender Betriebszahlen nicht von einer Verringerung des Wettbewerbs auszugehen.